22.XII.2016
#44
Brandopfer
(Übergabe, Dez 2016)
Eine volle Mappe alter Arbeiten schenkt Wärme und Licht am dunkelsten Tag des Jahres.
E = T + V
18.XII.2016
#43
Das Jahr bricht wie eine Welle am Strand der Ewigkeit
(Organisch-anorganisch, Dez 2016)
Wie tote Wurzeln strecken die Föhren ihre Äste in den Himmel des auslaufenden Jahres.
Lichtes wird dunkel und Dunkles wird licht.
11.XII.2016
#42
Plen air gondwana
(O.T. (Studie Flusspferd), Dez 2016)
Sehr reales Malen in einer sehr realen Blase.
01.XII.2016
#41
Secrets are Lies — Lies are Secrets
(O.T. (Notar), Dez 2016)
Erlernen der ersten Umgangsformen mit Eitempera:
Ein Drittel Ei (gerührt), ein Drittel gelöstes Dammarharz und ein Drittel
destilliertes Wasser mit Farbpigmenten mischen; je nach Belieben mit Wasser verdünnen.
»But could loyalty to one trump loyalty to millions?« — (Dave Eggers, The Circle)
17.XI.2016
#40
Weltoffenheit
(O.T. (Zerträumt), Nov 2016)
Das erste Mal Farbpigmente mit Kasein-Bindemittel und Wasser selbst gemischt.
»There was no independence in the world, just dependence,
and the animals were dying and the sky was like a sore and
everything had a price tag on it.« — (T. C. Boyle, The Harder They Come)
10.XI.2016
#39
Weib, schauend
(O.T., Ton, 2016)
Der Traum vom Homunkulus. Addictive.
09.XI.2016
#38
Geometric Depression
(O.T., Radierung, ca. 130x80, 2016)
My second etching this year.
03.XI.2016
#37
Der ewige Selbstporträtierer
(Selbstporträt-Studie (brückig), Acrylics (black and white), 2016)
In youth is pleasure... when you look back.
01.XI.2016
#36
Nebelmond
(O.T. (Kosmische Zerstreuung), Ink, 2016)
»Es ist einfach geistige Zerfahrenheit, die uns so albern in Zeitnot bringt.«
— Theo von Gilgamesch in 'Die jungen Männer' (Fernau)
31.X.2016
#35
Gilbhart
(Psychotropic Wood, 2016)
Nun kippt der Oktober leicht wie sein buntes, nasses Laub in den Nebelmond.
(Alte Schuhe im Lindenlaub, 2016)
18.X.2016
#34
Unter anderem Inkarnat
(Studie einer Unbekannten, erdacht (Acryl, ca. 290 x 210mm, Pappkarton, ca. 3 Stunden), 2016)
Alles bleibt leer, wenn es die Liebe nicht füllt. — — —
Das ist auch besonders bei den musischen Tätigkeiten wahr.
13.X.2016
#33
Stück für Stück
(O.T., Selbstbildnis mythisch (Aquarell und Gouache, ca. 290 x 210mm), 2016)
»Erfüllungen sind schwer von Wunden,
wenn es Erfüllungen sind.« — G.B.
12.X.2016
#32
Kaltnadel
(char thy demons (Kaltnadelradierung, ca. 7 x 10mm), 2016)
Nach Jahren wieder die erste Radierung, in diesem Fall eine Kaltnadelradierung.
Den Aufwand vergisst man schnell, erinnert sich aber auch leicht wieder.
09.X.2016
#31
Wieder-Aufnahme
(Innung (Aufnahme fremder Erinnerung), 2016)
08.X.2016
#30
Zeichnerische Annäherung zur Abendstunde
(K. in Rathenow, 2016)
07.X.2016
#29
Walten, harren, säen
(Kirche in Liepen, 2016)
Verlassen, aber nicht trostlos, still, aber nicht tot,
die Stufen zur Empore gebrochen, doch die Leiter zum Himmel steht,
Taubenkot auf den Tasten der Orgel, ein paar Gesangsbücher wie
vergessen im Staub, und dennoch fassen die schlichten Mauern und
das hereinfallende Licht das Herz, welches in gerührter Andacht
innehält, den Eingetretenen selbst überrascht. An Orten wie diesen
tritt etwas hinzu, so als würde der Dienst vergangener Zeiten dem
Ort immer noch anhaften und aus Steinen und Dielen Segen entströmen.
Die Stimme wird leiser, der Sinn demütig, tief und froh.
Und ja, auch hier war der Dreißigjährige Krieg gewesen,
verheerend, fürchterlich, und doch nur ein weiterer Neubeginn.
(Übersättigt enthemmt, 2016)
06.X.2016
#28
Golden
(Glückskeks, 2016)
Aber(-) Glauben kann man sich doch nicht erwehren.
02.X.2016
#27
Double Rainbow
(Doppelter Regenbogen ohne Farben, Dorf B., 2016)
Bifröst nihilistisch.
26.IX.2016
#26
Aufzug der Nacht
(Skizze (Eva in Wolfszeit), 2016)
Die Hunde bellen nicht mehr, die Väter sind tot oder verroht,
die Höfe öffnen ihre Tore nicht und das Brot wird nicht mehr geteilt.
Hemmungen trocknen wie die Quellen, fahl und stählern erhebt sich der rostige Wolf in den
Herzen der Ausgeworfenen und Übrigen und schwere Steine sind die Bindungen, die jetzt noch krallen.
»Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,« — R.M.R.
25.IX.2016
#25
Wann war's?
(Selbstbildnis fraktal (Neuseeland), 2014)
Daß ich verlor mein Ziel
Und vor rosigem Erfolge
Aus dem Raster fiel?
Taumelnd – war's Reise, war's Flucht?
Auf der Suche ohne Lot,
Welches richtet in der Not,
Nur Klippen fand und keine Bucht.
Mir ging der Leib entzwei,
Kratzte ab die alte Haut,
habe mich mir selbst geraubt
Und wurde doch nicht frei.
Keinen Arm im Arme mehr,
Keine Heimat, kein Genesen,
Nur ein Blick von altersher:
Hier war schon wer gewesen.
22.IX.2016
#24
Abseitlich
(Studie Mann, seitlich abgewendet, 2016)
Heute haben wir Tagundnachtgleiche. Auf einer meiner Arbeitsunterlagen lesen ich:
»Cave obdurationem cordis.«
16.IX.2016
#23
3
(Apple for K (Aotearoa), 2016)
»Crawling, falling, flying — finding: something.« — KML, Joensuu
15.IX.2016
#22
Durchbruch
(O.T. (Atelier), 2016)
I started a new sketch-book today. Titling: 'Durchbruch'. (breakthrough, but also breach)
First page: Fast but intensely observed sketch of my work space in my atelier-living room.
In this sketch-book I'll draw every day a full page. Mission accepted.
14.IX.2016
#21
Inneres ungeklärt
(O.T. (Gebunden), 2016)
Am Anfang war das Bild. Wieder: Stäbe, Bruchstäbe, trockenes Geäst,
gebunden, verschlossener Sinn, Totes in Form gebracht; Kreis, Schale, Auge. Innen:
Äther, Pneuma? Das Abbild eines toten Baumes wurzelnd auf blutrotem Feld, der Himmel
ist eisig klar.
An was bin ich gebunden? Woher kommen die Bilder? Wieso dieses Flechten und Legen
von Abgestorbenem? Abbildung archaischer Urbilder oder nichtige Leere? Warten schon die Flammen?
13.IX.2016
#20
Abendstudie imaginiert
(O.T. (Trümmerfrau), 2016)
»And love is a flameDevouring moths And we are dust« — :OTWATM:
11.IX.2016
#19
5479 days
(September archaic, 2016)
Red, red blood on white skin and dead roots under dark water's surface.
10.IX.2016
#18
Harmonie der Schöpfung
(Kirchenfenster und Schöpfung, Processing, 2016)
Heute hört den Vorklang weltumspannender Freude... und wir hörten ihn.
Kleine, steile Berge reihen sich an die mäandernde Weser und erinnern an
Werke alter Meister, die Anfahrt lang, die Orte unbekannt. Nach einer Einführung
in und Hinführung zum naturtönigen Kirchengesang begann das Jubiläumskonzert
des deutschen orthodoxen Heiligen Dreifaltigkeitsklosters Buchhagen
in dem St. Marienkloster zu Kemnade mit dem Festhymnos zu Verkündigung.
Und so erklangen die Stimmen der Mönche im naturtönigen Kultgesang
unter dem Kirchengewölbe, dessen Mauern aus einer Zeit stammen, die
vor dem Schisma liegen und deren schweigende Erinnerung in Tage zurückreicht,
wo diese hohe Form der den Menschen innewohnenden Töne zur Preisung des
Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes erklang. Der Blick hing vom Gesang gebannt
auf der feierlich offenen Retabel und dem hellen, byzantinischen Deckenfresko
mit Jesu Christe als Pantokrator. Als Zwischenstück wurde Trivium für
Orgel von Arvo Pärt gespielt. Die Wahl für diesen Komponisten und seiner
selbstbezeichneten Musik des Tintinnabuli, der Orgelklang lichterner Glocken,
in denen alle Farben des Kosmos in Einfalt versammelt sind, zeugte von
Geschmack und überbrückte die Teilung der ersten und zweiten Hälfte
des deutschen Chorals, wie auch die evangelische Klosterkirche mit ihrer katholischen
Einrichtung und den orthodoxen Mönchen eine Brücke bildete. Das Konzert
endete auf Wunsch ohne Klatschen und so verklang der heilige Gesang mit dem sterbenden
Lichte des Abends und hielt die Seelen in erhabener Stille offen, während sich
die Zuhörerschaft langsam nach und nach erhob und ging.
The picture was made with a beginner code in JavaScript with Processing:
void setup(){
size(600,600);
smooth();
noStroke();
background(20,10,2);
}
void draw(){
fill(random(255),random(255),random(255));
int Wertx = int (random(50,550));
int Werty = int (random(50,550));
ellipse (Wertx,Werty,3,3);
fill(random(255),random(255),random(255));
int WertxX = int (random(50,550));
int WertyY = int (random(50,550));
ellipse (WertxX,WertyY,1,1);
09.IX.2016
#17
Herbstmond
(nihil ultra?, 2016)
»Der Tod hatte nach ihm geschickt, wenn auch nur in der Form des
verstörten Inspektors, und er hatte gehorcht, ohne Mütze, ohne Mantel,
ohne Waffe. Die offene Jacke, das hatte ihn am meisten gestört.
Der Mangel an Haltung, das Unordentliche im Augenblick der Entscheidung.«
— Ernst Wiechert in 'Das einfache Leben'.
06.IX.2016
#16
Red field
(rot (scharlach-geranium-kadmium), 2016)
Red feeling: flesh, roses and candies. // K says 'mortadella'.
05.IX.2016
#15
Green field
(grün (smaragd-minze-grünerde-lichtgrün), 2016)
Green feeling: Leaves, leek and moss. // K says 'football'.
03.IX.2016
#14
Blue field
(blau (heliogen-ultramarin-preußisch), 2016)
Blue feeling: Ocean, sky and gentian. // K says 'pool'.
[Prussian blue is used in medicine as an antidote for heavy metal poisoning.]
02.IX.2016
#13
Color field
(Farbfeld / Color field (relatively random diversity), 2016)
United we stand in disunity.
31.VIII.2016
#12
Crosses on Crosses
(White Crosses and Swastikas, 2016)
Before my ascetic September free of alcohol, drugs, tobacco, meat and
carnality will start in a very few hours I hereby
sacrifice myself to myself with this picture of interwoven swastikas.
Two things most people will never understand and nowadays always misinterpret.
But be assured, I will not send any experience report. Thank God.
Κύριε ελέησον.
30.VIII.2016
#11
The Culture of Noise
(Noise 1, 2016)
(Noise 2, 2016)
Rauschen ist das Ende der großen Geschichten, Gesten und Symbole.
In der Musik: War im Brutismus das nichtinstrumentelle Geräusch noch
von programmatischer Bedeutung im Sinne einer Fortschrittssymbolik (Lokomotiven usw.),
so verliert sich dieser Ansatz in der Noise-Musik nahezu gänzlich, die Ordnung wird aufgehoben,
die Symbolik in Geräuschpartikel atomisiert und neu zusammengefügt.
Als Ort: deutscher Name der Siedlung Tschaikino
im Rajon Prawdinsk, Oblast Kaliningrad. Heute nur noch das Geräusch des Windes in den
Kiefern der Nehrungen. Oder: Die rasante, un-fassbare Abfolge immer neuer Bilder
auf den Mattscheiben und Anzeigetafeln.
In der Bildtechnik: Fehlerhafte Darstellung, deren Störung keinen Bezug zum
spezifischen Bildinhalt aufweist. Ist auch auf den Bereich der Worte übertragbar.
Einen Großteil des Bildrauschens macht das Dunkelrauschen durch
den Dunkelstrom der lichtempfindlichen Elemente aus. Dieser entsteht durch
spontane Bildung freier Ladungsträger.
Rauschen ist immer das Ende der herrschenden Ordnung und ihre Berührung
mit dem Bodenlosen und Ungeformten. Hier ist nicht klar, ob schöpferische oder
destruktive Kräfte am Werk sind, da sich die Herkunft des Einflusses
dem Blicke des Betrachters durch eine metaphysische Krümmung dem Horizont
gleich verbirgt.
Dieses Dunkelrauschen deutet auch auf Zeitwenden und Endzeiten, wie es sie
u.a. in den dunklen Jahrhunderten zwischen dem 12. und 8. vorchristlichen
Jahrhundert der griechischen Antike gab.
29.VIII.2016
#10
Creative Cycle
(CB Animation, 2016)
Hand made animation about the creative process and life in general.
It consists out of more than 100 pictures.
28.VIII.2016
#9
Refuge
(Picture: Jerusalem cross with crutch cross, 2016)
The real crisis is, that
»Modern man does not love,
but seeks refuge in love;
does not hope,
but seeks refuge in hope;
does not believe,
but seeks refuge in a dogma.«
— Nicolás Gómez Dávila.
For him symbols are hollow and he seeks salvation in a world where he himself exiled God.
Now he seeks refuge everywhere and finds it nowhere.
The upper graphic was painted by hand on a digital
canvas of 55 square pixels with a resolution of one pixel per centimeter.
Every pixel was placed manually with a one pixel sized pencil tool.
When finished, the image size was maximized to 600 pixels with 72 pixels per inch by
choosing the mode 'nearest neighbour' to preserve hard edges. The overlayed
layer in lighten blend mode displays the stave church in Hahnenklee, Harz, Germany,
spotlighted during a foggy autumn eve. The graphic was completed with
rendered clouds and added noise filter in lighten blend mode for a glitch style.
26.VIII.2016
#8
曲がった
(Picture: A spaghetti?, 2016)
Sometimes you just ask yourself if the reality is bound
or if it is a Siamese spaghetti. And if the latter is the case, is this uniqueness or disability?
Is it a demigod or cripple? And am I allowed to eat it anyway or isn't it rather
heretic to eat the first and cruel if it may be the second? What would be worse?
Can I use it as a tweezer? Today I went 14km by bike, swam around 500m and jogged more than 10km.
Does this influence the way of my thinking? Does the doubleghetti knows all about that?
At least I made a substantial post. This is high quality on a daily basis.
25.VIII.2016
#7
The painter's grief not to create music
(Picture: The Artist's grief, Acrylics, 413 x 600 mm, 2016)
The painter is mute, his works are silent and – not how it is widely mistakenly assumed –
tell no story, because they have neither a beginning nor an ending.
The picture is the most difficult form of art to approach and
consume, because it needs contemplation: the enemy of time. And in modernity time rules it all.
Therefor the visual artist is inside his creation the most lonely and isolated of all artists.
Delacroix once noted:
„How much I dare to be a poet, at least by means of painting."
24.VIII.2016
#6
Next Utopia or Instauration
Wolfgang Joop sprach schon 2010 von einer Rückkehr des Biedermeier im privaten Raum,
dazu nun 2016: mir zufallend halte ich eine Einführung zu Adalbert Stifters Werk in den Händen.
Ein Katholizismus mit einer stark phänomenologisch-geprägten pantheistischen Naturschau, in diesem
Naturempfinden dem lutherischen Kosegarten recht wesensnah.
Viel interessanter aber die (gerade heute) nahezu provokante Ruhe der Erzählung,
der inneren Statik früherer Epen ähnlich, die Feinheit der Empfindung
und die Scheu vor der Tiefe der menschlichen Seele,
derer die Psyche das weltliche Tor ist.
Dagegen heute: Totale Ausleuchtung des Materials, egal ob Porno oder Psychologie,
dann Einspeisung der Daten ins Weltnetz, Evaluierung, Weiterbohren... ad nauseam.
"Ein neues Lied, ein besseres Lied, O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon Das Himmelreich errichten."
– Heinrich Heine, Ein NWinterO-Märchen
23.VIII.2016
#5
128
(Picture: Selfportrait, 2016)
128 colors restricted web GIF ain't retro. It is the future.
23.VIII.2016
#4
Lipsius, Erntemond
Leipzig, eine Stadt mit wenig Fleisch und offenliegenden Nerven. Keine andere deutsche Stadt
trägt die Spannung von Ost und West so sehr in sich, auch nicht Berlin.
Elster und Parthe spenden rettende Kühle, der vielen Linden Grün birgt heimlichen Schatten,
aber es reicht nicht; das Land ist zu flach, die Himmel drücken und die Sehnen spannen sich
nervös unter der schwammig-bunten Haut.
22.VIII.2016
#3
reviseDevise
(Bild: fast vergessen u. wiedergefunden, Reihe Opfergang, 2015)
Einfach malen, schreiben, denken, malen, schreiben, denken.
21.VIII.2016
#2
Nostalghia
(Bild: Suomi, irgendwo, 2009)
Nur im Nachhinein war man wirklich da.
11.V.2016
#1
Instandsetzung
(Bild: Verlassene Verschläge beim Spiegelthaler Zechenhaus, Wildemann, Harz)
Wir haben Mai, Wonnemond, der wohl meistbesungene Monat des Jahres, die Mitte des zweiten Quartals,
der (end-)gültige Sieg des Lebens und sein triumphaler Einzug in den Sommer.
Das (also mein) erste(s) Atelier, wenn auch ein Atelier-Wohnzimmer, rückt in greifbare Nähe
und es herrscht an vielen Stellen eine frühsommerliche Aufbruchstimmung,
fast als seien die Augenblicke von den ersten Melodien Griegs ‚Morgenstemning‘
durchwoben und würden von innen heraus leuchten. Habe ich die schweren Dolden je verwunderter
so übervoll prangen sehen?
Wiederinstandsetzung: Das heißt, etwas wieder zum Laufen zu bringen; das Mühlrad dreht sich
nach langem verrosteten Harren wieder, die morschen Latten an der Westseite werden ausgetauscht,
der Motor eines alten Zweitakters rödelt wieder mit stoßenden Takten und treibt die Maschine über
das bestellte Feld. Die erste Ernte wird eingefahren. Noch geht alles von der Hand in den Mund,
aber wie ein verheißungsvoller Malvenstrich am Sommermorgen zieht sich ein gespanntes Vertrauen
durch die Stirn.
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